Gute Führungskultur hat sich in der Krise bewährt
Da staunten die Menschen in Mater Salvatoris nicht schlecht, als ein Team vom ORF mit seiner Ausrüstung anrollte, um im Alten- und Pflegeheim der Salvatorianerinnen Dreharbeiten für eine Konkret-Sendung durchzuführen. „Wir haben gehört, dass hier im Haus die Corona-Krise besonders gut und bewohnerorientiert gemeistert wurde,“ erklärte die Redakteurin. Schön, wenn sich Positives sogar bis zum Fernsehen herumspricht!
Leicht war die Zeit bei weitem nicht, erzählten Bewohner/innen ebenso wie Angehörige und Mitarbeiter/innen. Die Sorgen, die vielen Sicherheitsvorschriften, der Abstand von geliebten Menschen… Aber man schaffte es, das Beste aus der schweren Zeit zu machen. Sr. Christine SDS hat eine ganz besondere Strategie gefunden: „Irgendwann habe ich mir dann gedacht, ich konzentriere mich nicht mehr darauf, was jetzt alles nicht geht. Also habe ich mir eine Liste angelegt, mit Dingen, die doch gehen: Beten zum Beispiel, oder Briefe schreiben, Telefonieren, Lesen. Das hat mir Mut gemacht.“
Christa Scherz stand als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin so wie alle Mitarbeiter/innen in Mater Salvatoris vor besonderen Herausforderungen. Während Freunde und Bekannte ihren Alltag im Homeoffice organisierten, war es für sie und ihre Kolleg/innen selbstverständlich, im Pflegeheim ihren Dienst anzutreten. Das Arbeiten mit Mundmaske war eine der großen Herausforderungen, erzählt sie. Nicht nur, weil es für sie selbst sehr anstrengend war: „Einige der Bewohner/innen haben sich richtig gefürchtet. Wir betreuen ja auch viele Menschen mit einer demenziellen Erkrankung. Sie konnten nicht nachvollziehen, was da vor sich geht.“
Zum Glück ist die Zeit des „Lockdown“ nun vorbei, sind sich alle einig. Und hoffentlich wird es nicht mehr so, wie es war, darüber sind sich auch alle einig. Was ist nun das Geheimnis, wie es gelungen ist, die Krise so gut zu meistern?
„Eine Zeit lang waren auch wir fast verzweifelt,“ gibt Geschäftsführerin Claudia Hofmann zu. „Wie setzen wir die Empfehlungen konkret um? Wie sind unsere Bewohner/innen sicher, haben aber auch genug Freiraum? Woher bekommen wir Schutzkleidung und Desinfektionsmittel? Wie gehen wir mit Ängsten um? Das waren die Fragen, die uns quälten, während wir fast täglich die Abläufe neu organisierten.“ „Das ist nur gelungen, weil unser Team so gut zusammenhält und weil wir schon seit Jahren aktiv an unserer Führungskultur arbeiten,“ ist sich das Hausleitungsteam sicher.
Das ist nicht nur eine Vermutung, sondern wird auch durch die kürzlich durchgeführte Mitarbeiter/innenbefragung bestätigt. Regelmäßig werden die Mitarbeiter/innen in Mater Salvatoris befragt, was sie in der Arbeit stärkt und welche Belastungen sie erleben. Es war spannend, die Befragung so knapp nach dem Corona-Lockdown durchzuführen. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Unter anderem spricht das Team seinen Führungskräften ein großes Lob aus.
Und für die Bereiche, in denen sich die Belegschaft Veränderungen wünscht, entsteht gerade ein Maßnahmenplakat, auf dem jedes Team seine Ideen hinzufügt.
Warum man sich in Mater Salvatoris diese Mühe macht? „Ganz einfach,“ meint Hausleiter Christian Gmeiner. „Geht es unseren Mitarbeiter/innen gut, geht es den Bewohner/innen auch gut.“
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